Die Tölzer Leonhardifahrt 

Am 6. November gedenken wir des hl. Leonhard. Er wurde um das Jahr 500 in Franken geboren. Später trat er in den Orden des hl. Maximin ein. Dort betreute Leonhard Gefangene und erreichte die Freilassung des Königs. Dieses Wirken ist Ursprung von zahlreichen Legenden, welche Leonhard als den Patron der Gefangenen darstellen.

Leonhard starb etwa um das Jahr 570 am 6.November. Jahrhunderte später setzte er sich als Viehpatron durch. So hielt im Jahr 1000 n. Chr. Der Schutzpatron seinen Einzugin Altbayern. Jahre danach wurden auch viele Kirchen oder Wallfahrtskapellenzur Verehrung des hl. Leonhard errichtet, wie die kleine Kapelle auf demKalvarienberg in Bad Tölz.

Meist wird er mit eisernen Ketten und mit Tieren wie Pferd und Ochs symbolisiert, als Schutzpatron der Gefangenen und den Tieren. Die erste Tölzer Leonhardifahrt fand bereits 1772 statt.

Ohne Pfarrer Josef Pfaffenberger wäre die TölzerLeonhardifahrt bestimmt nicht die berühmteste Leonhardifahrt Bayerns geworden. Er schuf 1856 das Regelwerk, nach dem die Wallfahrt heute noch durchgeführtwird. In der Leonhardifahrt beten die Kinder und Erwachsenen zur MuttergottesMaria und zum hl. Leonhard. An der kleinen Leonhardi-kapelle am Kalvarienbergwird der Gottesdienst gefeiert.

Sie entstand durch ein Gelübde der Tölzer Zimmerleute. Der Überlieferung nach gelobten die Tölzer, bei glücklicher Heimkehr aus der Sendlinger Mordweihnacht im Jahre 1705, der Schmerzhaften Muttergottes eine Kapelle am Kalvarienberg zu errichten.






Für die Wallfahrt werden Pferde festlich geschmückt. Manche befestigen am Geschirr Spiegel und Dachsfell um die bösen Geisterabzuschrecken. Ein wichtiger Punkt in der Wallfahrt ist die Segnung der Pferde.

Außerdem: In Bad Tölz sind keine Reiterinnen erlaubt. Mit selbst gebundenen Daxen und Blumen werden die Wägengeschmückt. Es gibt zwei verschiedene Wagenarten: Truhen- und Tafelwagen. Diebemalten Truhenwagen bieten paarweise 8 bis 12 nebeneinander sitzenden Personen Platz.

Die geschmückten Tafelwagen sind aufwändiger und bieten etwa 20 Personen Platz, die sich gegenüber sitzen. Alle Truhen- und Tafelwagen dürfen in BadTölz keine Gummibereifung haben. Früher wurden die Truhenwagen für den Kies-und Salztransport benutzt und die Tafelwagen für Stroh und Heu.

Die Tölzer Trachten wurden früher wie heute nur als Festtagskleidung getragen. Die Leonhardifahrt muss gründlich durchorganisiert werden. Dazu braucht man Leute, die die Ehrenämter übernehmen. Sie achten auf die Besetzung und auf die Ordnung der Wagen.

Um den Bauern Bescheid zu sagen, sind die Leonhardiladerzuständig. Sie kommen zu dem jeweiligen Bauernhof und laden sie ein. Vor der Wallfahrt werden unter den Bauern Nummern für die jeweiligen Wagen ausgelost. Bei der Verlosung gibt es Wagennummern von 1 bis 85.

Die Leonhardifahrt beginnt alljährlich um 9.00 Uhr früh. Im Anschluss an die Leonhardifahrt findet in der bekanntenTölzer Marktstraße das so genannte Goaßlschnalzen statt. Dies dient zur Abwehrder bösen Geister und zur Gaudi der Zuschauer.

Die Goaßler sind richtige Lärmmacher. Dies verursacht das schnalzen der Schnur, die an einem Holzstabbefestigt ist. Es ist ein besonderer Tag für alle Tölzer an dem der hl Leonhard gefeiert wird.

Das bin ich
Die Alt-Tölzer Tracht
Bilder unserer Tracht
Die Tölzer Leonhardifahrt
Impressum